Wie entsteht meine Kunst?
Da mich von anderen Künstlern immer brennend interessiert, womit und wie sie arbeiten, was sind ihre Arbeitsgeräte, habe ich hier mal zusammengestellt, womit ich arbeite.
Ich bin da leider etwas unbeständig – reizt es mich heute mal wieder einen Pinsel zu schwingen, kann ich morgen vielleicht mit Farbe nichts anfangen.
Aber das wird wahrscheinlich vielen so gehen.
Was in meiner Kunst beständig ist:
Mein Thema ist die Fantasie. Ich möchte nicht Gesehenes wiedergeben. Meine Bilder entstehen aus Fantasie und sollen diese auch wieder anregen.
Also halte ich mich nicht an Vorlagen – alles muss aus der Vorstellungskraft entstehen. Das ist manchmal etwas schwierig. Zeichne ich eine Hand aus einer etwas eigentümlichen Perspektive, wäre schon ein Foto hilfreich – aber das möchte ich nicht – also tue ich mein Bestes. Wenn das Bild dann fertig ist, ärgere ich mich darüber, dass es nicht so aussieht, wie ich mir das vorgestellt habe. Das ist doppelt ärgerlich, da es eigentlich nicht darum geht, ein perfektes Bild abzuliefern, sondern eines, das interpretiert werden und Fantasie anregen möchte. … und was ist schon perfekt? Würde das Bild noch seinen Zweck erfüllen, wenn es perfekt wäre?
Der Großteil meiner Bilder ist eher kleinformatig. Das hat etwas damit zu tun, dass ich mich eigentlich reduzieren und flexibel bleiben möchte. Ich brauche kein Atelier. Ich möchte meine Kunst überall schaffen können. Das gibt mir viel Freiheit – auf der anderen Seite sind große Formate eher selten. Aber so folgt mir mein Atelier – ob im Wohnzimmer, im Garten oder abends vor unserem Camper. Es ist alles schnell zur Hand – und auch schnell wieder verstaut. Von der Idee zur Umsetzung nur ein paar Handgriffe.
Mein Zeichenmaterial
Kann ich nichts mit Farbe anfangen, setze ich auf Bleistiftzeichnungen. Hier haben sich für mich Druckbleistifte als die beste Wahl erwiesen. Ich nutze 3 gleiche mit Mienen in unterschiedlichen Härtegraden. Das Grundgerüst entsteht mit H2, Mitteltöne in HB und Tiefen in 3B.
Ich korrigiere nicht gerne – deshalb kommt ein Radiergummi selten zum Einsatz. Wenn, dann nutze ich einen Radierstift. Damit kann man gezielter und feiner entfernen.
Viel Wert lege ich auf das Papier. Hier kommt für mich nur hochwertiges, feines und beständiges Papier in höheren Grammaturen in Frage – meist A4.
Dafür habe ich ein Klemmbrett, in das das Papier eingespannt wird.
Ende
Passt alles in eine kleine Tasche – oder sogar in die Jackentasche (bis auf das Papier :))
Meine Malutensilien
Aquarellfarben haben mich schon immer fasziniert. Ich mag es, das Papier als weiß mit einzubeziehen. Die feine Verteilung der Farbpigmente ist genau mein Ding. Nicht verbrauchte Farbe bleibt einfach stehen und wird das nächste Mal genutzt. Und – die Farben blähen den Pinsel nicht so auf.
Ich nutze einen Aquarellkasten für unterwegs. Aber meiste einen kleinen Porzellanteller mit meinen 5 Farben. Schwarz, Blau, Siena, Ocker und ein Grün.
Alle meine Pinsel (4-5 verschiedene Größen) sind mittlerweile Reisepinsel mit einer Kappe – die nehmen keinen Schaden, wenn sie zusammen mit meinen Zeichenmaterialien in der Tasche verstaut werden.
Auch hier lege ich Wert auf das Papier. Höhere Grammatur, nicht zu grob – aber auch nicht ganz fein, gute Farbaufnahme … es ist nicht ganz einfach mit mir.
Und – wie auch beim Zeichnen – nutze ich kleinere Formate (an A4 angelehnt), die ich dann auf einem Brett fixiere. So erhalte ich mir auch hier bei der Wahl meines Malplatzes die Flexibilität. Ein Glas Wasser rundet das Ensemble dann ab.
Passt in jede Tasche.
Und es gibt sie doch: Die Staffelei
Ja – hab ich auch eine – wenn es mal großformatig werden soll. Dann greife ich gerne auf Ölfarben zurück. Obwohl mir die Technik eigentlich zu langsam ist. Aber mit Acryl werde ich einfach nicht warm.
Und weiter?
Alle Bilder werden entweder gescannt (A4) oder fotografiert und im PC angepasst. Katalogisiert … auch wenn mir das schwerfällt. Und früher oder später auf meinem Blog veröffentlicht.
Digitale Kunst – meine Arbeitsgeräte in diesem Bereich
Soweit zu den „analogen“ Mal- und Zeichenutensilien.
Zur Zeit verbringe ich aber mehr vor dem IPad und Mac. Alle neueren Bilder entstehen auf einem IPad Pro mit Stift und unterwegs auf einem IPad mini mit Stift.
Als Programm nutze ich Procreate
Die Bilder werden in der Cloud und auf einem NAS gesichert.
Weiterverarbeitung erfolgt mit Afinity oder Gimp – je nach Laune.
Dazu hab ich einen eigenen Artikel geschrieben – den könnt Ihr hier lesen.
Jörg Hornisch – Silent-Art